09.04.2024

Dahomey

Viel mehr als nur Raubtierfutter

Auch wenn sie klein sind, so sind ihre Bedürfnisse doch dieselben wie bei den grossen Rinderrassen. (Foto: Verein Dahomey Schweiz)

Dahomey – so heisst eine Zwergrinderrasse, die ihren Ursprung im afrikanischen Benin hat, in einer Region, die früher zum gleichnamigen Königreich Dahomey gehörte. Im Gegensatz zu anderen afrikanischen Rinderrassen haben Dahomey den Körperbau von europäischen Rindern und keinen Fettbuckel. Man vermutet, dass das Dahomey-Rind aufgrund von ungünstigen Umweltverhältnissen klein geworden ist. Es wurde nicht wie andere kleinen Rinderrassen klein gezüchtet. Die Farbe ist entweder schwarz oder grau, manchmal mit weißen Flecken in der Bauchgegend. Zunge und Rachenraum sind blau. Das Rind hat nach vorne gebogene Hörner. 

Die VertreterInnen der Rasse Dahomey in der Schweiz sind schwarz oder grau. Typisch sind die nach vorne gebogenen Hörner. (Foto: Verein Dahomey Schweiz )

Man erzählt sich, dass die ersten Dahomey-Rinder vor rund 150 Jahren als Lebendfutter nach Europa kamen, als man Raubtiere mit dem Schiff transportierte. Wahrscheinlich hatten die Raubtiere weniger Hunger als angenommen, denn einige Dahomey-Rinder kamen lebend in Antwerpen an und wurden dort im Zoo – einem der ältesten Zoos Europas – gehalten, vermehrt und später an weitere Zoos verkauft.

Man könnte meinen, die Dahomey-Kühe seien die Kälber der grossen Normande-Rinder. Doch mit 90-100 cm Widerristhöhe sind Dahomey bereits ausgewachsen. (Foto: Verein Dahomey Schweiz)

Das Dahomey-Rind ist heute aufgrund seiner kleinen Statur beliebt als Hobbytier. Doch obwohl es wenig Fläche braucht, anspruchslos ist was die Futterqualität angeht und  auch steile Hänge beweiden kann, ist es trotz allem ein Rindvieh, das Aufmerksamkeit und Fachwissen fordert, damit es gedeiht. Auch der Charakter ist nicht zu unterschätzen. Dahomey haben noch etwas Urchiges, Wildes. Man muss Vertrauen aufbauen, an der Beziehung arbeiten und sie pflegen – dann sind sie handzahm und können einem auch folgen wie ein Hund. Doch sie verwildern auch schnell wieder, wenn man sich nicht mit ihnen abgibt.

Quellen: mutterkuh.ch, dahomeyschweiz.ch